Angola, im Südwesten Afrikas gelegen, hat sicherlich keine besonders ausgeprägte Bonsaikultur. Vielmehr wird das Land im Jahre 2000 bereits seit 20 Jahren durch einen Bürgerkrieg erschüttert. Wie bereits unter Bonsai-Briefmarken ausgeführt, dienten die folgend dargestellten Motivblöcke sicher nicht zum Frankieren von Postsachen, sondern vielmehr der Devisenbeschaffung.
Ich besitze zwei Motivblöcke mit der Jahresangabe »2000«, welche aus je sechs Werten zu jeweils
Die Marken des Blocks zeigen in der oberen Reihe von links nach rechts einen Bonsai aus Pinus thunbergii in frei aufrechter Form, einen weiteren Bonsai aus Pinus thunbergii als Kaskade gestaltet sowie einen Buxus japonica-Bonsai.
In der unteren Reihe sehen wir einen blühenden Bonsai aus Wisteria sinensis, einen Buxus japonica als Doppelstamm-Bonsai und wiederum einen Pinus thunbergii.
Die Marken dieses Blocks zeigen in der oberen Reihe von links nach rechts einen blühenden Rhododendron obtusum in in einer Mondschale, einen streng aufrecht gestalteten Bonsai aus Taxodium distichum sowie einen blühenden Blauregen, Wisteria sinensis.
In der unteren Reihe finden wir Quercus suber, als Doppelstamm-Bonsai gestaltet, einen noch sehr jungen Prunus spec. sowie eine streng aufrechte Gestaltung aus Olea europaeae.
Als Grundlage zur Markengestaltung dienten in allen Fällen Fotos, welche lieblos beschnitten wurden. So ist bei mehreren Motiven nicht nur die Bonsaischale stark angeschnitten, sondern von den Bonsai wurden auch Spitzen oder ganze Äste nicht abgebildet. Von Bonsai hatte der Gestalter dieser Briefmarken wohl nicht die geringste Ahnung. Den Motivsammler mag es nicht weiter stören, der Bonsaikultur allerdings wurde mit diesen Ausgaben ein Bärendienst erwiesen. Daß man es besser machen kann, beweisen Briefmarken aus Somalia.
Meine ersten Bonsai-Briefmarken und Jahre später eine herbe Enttäuschung: Die oben gezeigten Marken sind Fälschungen bzw. handelt es sich um nicht legitimierte Drucke, hergestellt von einem Unternehmen, welches nicht von der damaligen Postverwaltung Angolas dazu beauftragt oder ermächtigt wurde. Die Marken wurden in großen Mengen an Motivsammler verkauft, verdient haben daran lediglich der Hersteller und die Händler.
Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, jeweils die Hälfte eines Blockes nur noch schwarz-weiß darzustellen. Ganz möchte ich auf die Abbildungen nicht verzichten, andererseits wünsche ich aber dem unseriösen Geschäftsgebaren keinen Vorschub zu leisten. Die betrügerische Ausgabe dieser »Nicht-Briefmarken« schadete nicht nur Sammlern, sondern auch dem angolanischen sowie dem internationalen Postwesen.