Die Kobralilien, auch Feuerkolben genannt, gehören zur Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Während der Gefleckte Aronstab uns gut bekannt ist, da er häufig an schattigen Stellen auf humosem Laubwaldboden anzutreffen ist, sind die hauptsächlich in den gemäßigten Klimazonen Asiens anzutreffenden Arten von Arisaema bei uns nur selten zu sehen.
Die im Frühjahr blühende Pflanze zieht im Laufe des Sommers ein und überwintert anschließend als kugelige Knolle. Während Arisaema flavum im Freiland frosthart bis nahezu 20 Grad unter dem Gefrierpunkt ist, müssen die in eine Schale gepflanzten Kobralilien vor dem Durchfrieren geschützt werden. Die Winterruhe verbringt das Shitakusa an einem kalten aber frostfreien Standplatz, wo es nur leicht feucht gehalten wird. Die eingezogene Pflanze benötigt während der winterlichen Ruhepause kein Licht.
Die Blütenstände der Feuerkolben bestehen aus einem verdickten Blütenkolben, welcher teilweise von einem Hochblatt umschlossen wird. Die Hochblätter sind je nach Art unterschiedlich gefärbt, ihre Form erinnert an den Kopf einer aufgerichteten Kobra und führte somit zur Bezeichnung »Kobralilien«. Im Freiland kann die Gelbe Kobralilie wohl eine Höhe von bis zu 40 Zentimetern erreichen, in der Schale wird sie vermutlich deutlich kleiner bleiben.
Erworben habe ich die noch recht kleine Knolle der hier gezeigten Pflanze auf der Frühjahrs-Raritätenmesse im Gruga-Park in Essen. Ich habe sie umgehend in ein Substrat aus Humus mit etwa 20% Zuschlag von Lavasplit gepflanzt. Dem natürlichen Lebensraum entsprechend steht meine Akzentpflanze an einem halbschattigen Ort. Hier ist ab Mitte Mai die bizarre »Blüte« zu betrachten.
Arisaema flavum ist eine der wenigen Arisaema-Arten, welche einhäusig getrenntgeschlechtig sind. Ein Blütenstand des Gelben Feuerkolbens besteht aus weiblichen und männlichen Blüten. So kann man auch bei nur einer Pflanze keimfähiges Saatgut gewinnen. Eine vegetative Vermehrung der Gelben Kobralilie soll nicht möglich sein, da keine "Tochterknollen" oder teilbare Rhizome gebildet werden.