Hai Yama Ten, Bonsai-Ausstellung in Ascheberg, März 2016
Jeweils am zweiten Wochenende im März treffen sich zahlreiche Bonsaifreunde im Bonsai-Zentrum Münsterland. Unter dem Namen »Hai Yama Ten« veranstaltet Familie Klemend und Team ein großes Frühlings-Event mit Bonsai-Ausstellung, Workshop und Gestaltungsdemo, Rahmenprogramm und Sonderpreisen auf Pflanzen und Schalen.
Ehrengast in 2016 war der Bonsai-Lehrer Falko Hamann, Schüler von Meister Hideo Suzuki und Meister Kaizo Ando an der »Scuola d´ Arte Bonsai«.
Einige Bilder der Ausstellung
Wie jedes Jahr hätte ich auch 2016 gut 100 Fotos oder mehr machen können. Allerdings wäre dann kaum Zeit geblieben, die ausgestellten Bonsai mit der gebührenden Aufmerksamkeit zu betrachten. Eine Auswahl aus den wenigen Fotos möchte ich Euch nicht vorenthalten. Vielleicht reizt es Euch ja, dieses Event einmal selbst zu besuchen?
Ein noch junger Fächer-Ahorn,
Acer palmatum.
Sekijōju (石上樹 - Baum über Felsen) heißt die Gestaltungsform dieses Bonsai. Gut gefällt mir die ausgeprägte Bewegung des Stammes.
Streng aufrecht verläuft der Stamm dieser
Kerb-Buche, Fagus crenata. Besonders gut gelungen ist die gleichmäßige Stammverjüngung sowie die feine Verzeigung des Bonsai.
Selten sieht man einen als Bonsai gestalteten Efeu. Diese Pflanze ist bereits so alt, daß sie nicht mehr die ahornartig gelappten Blätter trägt, sondern die für die spätere Lebenphase typischen rhombenförmigen Blätter.
Juniperus chinensis, der Chinesische Wacholder, wird sehr häufig zu einem Bonsai mit ausgeprägten Totholzpartien gestaltet.
John van der Laan ist ein vielseitiger Künstler: Er malt und zeichnet, gestaltet Bonsai und unterrichtet auch in diesen Kunstarten. Zudem übt er sich in der japanischen Kampfkunst Iaidō (居合道). Auf der Hai Yama Ten demonstriert er höchste Konzentration. Wäre er auch bereit, die wertvollen Ausstellungsstücke mit dem Schwert in der Hand zu verteidigen?
Ein weiterer Chinesischer Wacholder, sehr schön der Kontrast zwischen dem nahezu weißen Totholz und der rotbraunen, lebenden Rinde. Nur in diesen schmalen Streifen verlaufen die Saftbahnen, welche das üppige, in wolkenartigen Etagen gestaltete Grün des Bonsai versorgen.
Einen Formosa-Wacholder,
Juniperus formosana habe ich vor dieser Ausstellung auch noch nicht bewußt wahrgenommen. Auch hier wieder schön gearbeitetes Totholz.
Die Mädchen-Kiefer,
Pinus pentaphylla, gehört zu den beliebtesten Bäumen der Bonsaigestalter in aller Welt. Die jeweils zu fünft zusammenstehenden Nadeln werden in der Natur bis etwa 6 Zentimeter lang. Es erfordert viel Geduld und langjährige Pflege, derart dichte kurze Nadelpolster zu gestalten.
Die Japanische Schwarzkiefer,
Pinus thunbergii steht der Mädchenkiefer in Bezug auf die Beliebtheit kaum nach.
Hier präsentiert sich die Schwarzkiefer ganz traditionell zusammen mit einer Beistellpflanze und einem Rollbild (Kakemono, 掛け物) in der Tokonoma (床の間).