Die Sandbirke gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Das natürliche Verbreitungsgebiet der Birken erstreckt sich von der Ostküste Nordamerikas über Europa und das asiatische Festland bis nach Japan. Birken sind »Pionierpflanzen«, gehören also zu den ersten Bäumen , wenn es gilt, einen neuen Lebensraum zu erobern. Gut zu sehen ist das auf brachliegenden Industrieflächen, welche sich in kürzester Zeit in lichte Birkenwälder verwandeln können.
Die Sandbirke besitzt relativ kleine herzförmige Blätter, welche uns vom Austrieb bis zum Spätsommer mit ihrer hellgrünen Farbe erfreuen, die Herbstfärbung ist leuchtend golden. Der Stamm und große Äste der Birke bedecken sich bei großer Sonneneinstrahlung mit einer weißen Rinde, welche im Alter aufreißt und dunkle Furchen zeigt. Der deutsche Name »Hängebirke« geht auf die herabhängenden Zweige zurück.
Birken wachsen sehr schnell, haben aber lediglich eine Lebensdauer von maximal 150 Jahren. Oftmals sterben ganze Äste ohne erkennbaren Grund ab.
Die Sandbirke stellt weder an ihren Standort noch an das Substrat besondere Ansprüche. Birken gedeihen an sonnigen Standorten sehr gut, begnügen sich aber auch mit Halbschatten, in welchem sie jedoch keine schön leuchtend weiße Rinde bilden.
Als Substrat eignet sich jede handelsübliche Bonsaierde, die einmal gewählte Mischung sollte aber beibehalten werden.
Betula pendula überwintert problemlos auch bei Temperaturen bis minus 30°C.
Betula pendula wird vor dem Ausschlagen der Blätter im Frühjahr umgetopft. Der eigentliche Wurzelballen ist dabei zu schonen. Es sollte nur die Erde um den Ballen herum ausgetauscht werden. Eine einmal verwendete Erdsorte sollte beibehalten werden.
Sandbirken benötigen viel Wasser und vertragen kurzfristig sogar Staunässe, ein Übergießen der Blätter sollte aber vermieden werden, um die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch werden zu lassen.
Gedüngt wird der Birken-Bonsai mit handelsüblichem Bonsaidünger von etwa Mai bis zum Herbst.
Betula pendula reagiert empfindlich auf Schnitt. Selbst kleine Schnittstellen müssen mit Wundverschlußpaste behandelt werden, da Birken ein sehr weiches Holz besitzen, welches ungeschützt schnell von Fäulnis angegriffen wird. Es erfolgt keine nennenswerte Kallusbildung, um die Wunde zu verschließen.
Läuse und Spinnmilben sowie Raupen sind die wichtigsten Schädlinge der Birke. Der Bonsai sollte also regelmäßig gründlich auf einen entsprechenden Befall untersucht werden. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit leidet Betula pendula sehr schnell unter echtem Mehltau.
Aufgrund der Probleme beim Schnitt ist die Birke nicht einfach zu gestalten, erschwerend zeigt sich der Umstand, daß nicht selten ganze Teile der Baumkrone absterben. Dies betrifft insbesondere die unteren Äste und Zweige.
Sollte eine Birke als Yamadori gesammelt werden, muß eine größere Menge der am ursprünglichen Standort vorhandenen Erde mitgenommen werden. Obwohl Betula pendula auf fast jedem Boden gedeihen kann, ist eine Umstellung auf ein anderes Substrat ein risikoreiches Unterfangen, welches nicht selten durch den langsamen Tod des Bonsai »belohnt« wird.