die Echte Quitte aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) wächst wild im Iran und in Armenien. Die den Äpfeln und Birnen ähnliche Früchte, welche ebenfalls Quitten genannt werden, sind roh kaum zu verzehren und haben keine große wirtschaftliche Bedeutung.
Carl von Linné hat seinerzeit die Echte Quitte mit Pyrus cydonia bezeichnet, da er eine Zugehörigkeit zur Gattung Pyrus (Birnen) angenommen hat. Tatsächlich wird Cydonia oblonga heute als Veredelungsgrundlage für Birnen verwendet.
Bei älteren Pflanzen schält sich die äußere Rinde in großen Stücken ab und läßt die darunterliegenden helleren Schichten sichtbar werden, ähnlich wie wir es von Platanen kennen. Die so gefleckt erscheinenden Stämme machen den besonderen Reiz dieser Pflanzen aus.
Die Echte Quitte benötigt in der hellen Jahreszeit einen vollsonnigen Standort, den Winter sollte der Quitten-Bonsai vor Frost geschützt an einem möglichst hellen Platz verbringen. Gelegentliche Nachtfröste stellen für Cydonia oblonga allerdings keine Gefahr dar.
Von Mai bis Ende September muß die Echte Quitte regelmäßig gewässert werden, Ballentrockenheit schadet dem Bonsai genauso wie Staunässe. Wenn Du Wert darauf legst, daß Dein Bonsai Früchte trägt, mußt Du besonders nach der Blüte ist ständig darauf zu achten, daß der Bonsai genug Wasser bekommt, sonst wirft er schnell den Fruchtansatz ab. Im Winter benötigt der Bonsai deutlich weniger Wasser, dennoch sollte der Wurzelballen auch in der kalten Jahreszeit niemals vollständig austrocknen.
Gedüngt wird der Quitten-Bonsai vom Frühjahr bis zum Herbst, organischer Feststoffdünger hat sich bewährt.
Die Echte Quitte ist ein langsam wachsendes Gehölz. Auch junge Bonsai müssen lediglich alle zwei bis drei Jahre im Frühjahr umgepflanzt werden.
Die Erdmischung für einen Quitten-Bonsai sollte recht grob sein und einen höheren Anteil organischer Substanzen haben als üblicherweise für Bonsai verwendet wird. Ein Bonsaifreund aus den USA berichtete mir davon, seine Quitten-Bonsai in einer Mischung aus 80% Torf und Humus sowie 20% grobem Akadama zu pflanzen. Ob eine derartige Erdmischung tatsächlich gut geeignet ist, mag ich nicht zu beurteilen. Immerhin findet sich in Kulturhinweisen für Gartenquitten der Tipp, die Baumscheibe der Quitten dick mit Kompost zu mulchen.
Die Echte Quitte wächst recht langsam, daher sollten große Schnitte sehr sorgfältig ausgeführt und die Schnittfläche sauber geglättet werden. Um einen einwandfreien Wundverschluß zu gewährleisten, sollte die Schnittwunde mit einem japanischen Verschlußmittel für Laubbäume bedeckt werden.
Die Echten Quitten, Cydonia oblonga, werden nicht selten mit Erwinia amylovora infiziert. Diese Bakterien rufen den sogenannten »Feuerbrand« hervor. Zur Zeit ist kein Mittel gegen »Feuerbrand« bekannt, befallene Stellen müssen großzügig herausgeschnitten werden. Häufiger jedoch leidet der Quittenbonsai unter Echtem Mehltau sowie dem Befall durch Apfelblütenstecher und Apfelgespinstmotte.