Die Rotbuche, umgangssprachlich auch oft nur »Buche« genannt, ist ein sommergrüner Laubbaum. Die in den gemäßigten Zonen der nördlichen Halbkugel verbreiteten Buchen werden besonders in Europa gern als Bonsai gestaltet.
Die Arten der Gattung Fagus sind in den nördlichen gemäßigten Zonen Europas, Amerikas und Asiens verbreitet. Die meisten Arten finden sich im Osten Asiens. In Europa sind lediglich zwei Arten heimisch: Die Rotbuche (Fagus sylvatica) und die Orientbuche (Fagus orientalis).
Buchen haben eine glatte graubraune Rinde, welche nur in Ausnahmefällen eine Borke bildet. Buchen sind einhäusig getrenntgeschlechtig. Die männlichen Blüten sind kätzchenartig. Aus den weiblichen, zu dritt stehenden Blüten entwickeln sich die bekannten Bucheckern.
Die wechselständigen Blätter sind entweder ganzrandig oder auch gezähnt oder gekerbt und tragen besonders kurz nach dem Austrieb feine Härchen am Rand. Das Laub fällt im Herbst nicht herab sondern verbleibt nicht selten bis zum Beginn des nächsten Frühjahrs am Baum, welches dem Bonsai besonders im Winter besonders attraktiv erscheinen läßt.
Die Rinde der Buchen ist sehr empfindlich gegen starke Sonneneinstrahlung, weshalb freistehende Bäume oftmals bis zum Boden stark beastet sind. Es empfiehlt sich daher für einen Buchen-Bonsai ein halbschattiger Standort, an welchem der Bonsai besonders in der Mittagszeit vor starker Sonneneinstrahlung geschützt ist. Buchen-Bonsai sind zwar winterhart, sollten aber in der kalten Jahreszeit vor zu starkem Frost geschützt werden. Ein Standort mit Mindesttemperaturen bis maximal -5°C erscheint ideal.
Als Bonsai-Erde hat sich für Buchen eine Mischung aus je einem Teil Akadama, Weißtorf und Lavagranulat bewährt, aber auch jede gute handelsübliche Bonsaierde ist geeignet. Die Erdmischung sollte einen ausgeglichenen pH-Wert besitzen, Buchen gedeihen schlecht auf saurem Boden.
Ein Buchen-Bonsai sollte gleichmäßig feucht gehalten werden. Die Bäume sind recht empfindlich sowohl gegen Trockenheit als auch gegen Staunässe. Fagus sylvatica ist ein kalkliebender Baum, daher spricht nichts gegen das Gießen mit Leitungswasser.
Der Buchen-Bonsai wird erst gedüngt, nachdem sich die Blätter im Frühjahr vollständig entwickelt haben. Danach kann wöchentlich mit einem handelsüblichen flüssigen Bonsaidünger wie zum Beispiel »Mairol Bonsaidünger« in der auf der Flasche angegebenen Verdünnung gedüngt werden. Gut bewährt haben sich aber auch die organischen Feststoffdünger wie »Bio-Gold«. Gedüngt wird Fagus bis zum Beginn der Herbstfärbung, danach sollte eine einmalige Düngung mit Kali-Magnesia den Bonsai auf die Ruhezeit im Winter vorbereiten.
Die glatte empfindliche Rinde eines Buchen-Bonsai läßt sich nur schwer ohne Beschädigung drahten. Daher sollte die angestrebte Form überwiegend durch gezielten Schnitt und eventuell Abspannen der zu korrigierenden Äste und Zweige erreicht werden. Eine feine Verzweigung erreichst Du durch Auszupfen (Pinzieren) der Knospen. Durch das rechtzeitige Pinzieren der Gipfelknospen kannst Du auch das Längenwachstum recht gut beeinflussen.
Alle rotlaubigen Rotbuchen (Blut-Buchen) werden botanisch als Fagus sylvatica f. purpurea bezeichnet. Aber nur einige Zuchtsorten behalten das ganze Jahr über eine dunkelrote Laubfärbung. Besonders wilde Sämlinge der Blut-Buche treiben zwar tiefrot oder rotbraun aus, verfärben sich aber im Laufe des Jahres zu einem kräftigen bis bräunlichen Grün. Schön ist unter anderem die Zuchtsorte Fagus sylvatica 'Purpurea Nana', eine Zwergform mit schwarzrotem Laub.