ist einer der beliebtesten Zieräpfel. In Gärten und Parks besonders wegen seiner Blütenfülle oft gepflanzt, eignet sich diese Apfelsorte aufgrund ihrer kleinen Früchte besonders gut zur Gestaltung als Bonsai.
Malus 'Evereste' gedeiht am besten an einem sonnigen Standort, lediglich in der heißesten Jahreszeit wird der Bonsai vor der direkten Mittagssonne geschützt. Die überwinterung ist problemlos, der Zier-Apfel ist in hohem Maße frostverträglich. Austrocknende Winde werden weniger vertragen als tiefe Temperaturen. Idealerweise wird der Bonsai daher nach dem Blattfall im Herbst aus der Schale genommen und an einer geschützten, schattigen Stelle ins Freiland gesetzt. In diesem Fall wird er im Frühjahr vor dem ersten Austrieb wieder in seine Schale gepflanzt. Bei einer wärmeren Überwinterung in einem Überwinterungshaus behält der Bonsai seine attraktiven Früchte bis zum nächsten Frühjahr. In diesem Fall kann man am blühenden Apfel-Bonsai oft noch die Früchte des vergangenen Herbstes finden.
Wie alle Apfelbäume benötigt auch Malus 'Evereste' sehr viel Wasser. Das Substrat darf niemals austrocknen, also muß der Bonsai in der warmen Jahreszeit unter Umständen auch mehrmals täglich kontrolliert und bei Bedarf gewässert werden. Selbst im Winterquartier solltest Du den Apfel-Bonsai regelmäßig kontrollieren und bei frostfreiem Wetter für ausreichende Feuchtigkeit sorgen.
Unser Apfel-Bonsai ist ein stark zehrender Baum. Wie alle fruchtenden Gehölze benötigt er reichlich Nährstoffe. Mit Beginn der Blüte wird zuerst sparsam, mit Beginn des Fruchtansatzes dagegen stark gedüngt. Da äpfel allerdings empfindlich auf eine Versalzung des Substrates reagieren, sollten wir einen organischen Dünger bevorzugen. Etwa 1 gehäufter Teelöffel Saidung, Bio C3 oder ein vergleichbarer Dünger je 50 cm² Erdoberfläche sollten im Abstand von 14 Tagen auf das Substrat gegeben werden. Ab Anfang August düngen wir noch zweimal mit Kali-Magnesia, danach bereitet sich der Bonsai auf die Winterruhe vor.
Malus 'Evereste' hat wie alle anderen Apfelarten auch besonders in jungen Jahren einen starkes Wachstum. Jüngere Bonsai sollten daher jährlich, reifere Bäume immer noch alle zwei Jahre umgepflanzt werden. Jüngere Apfel-Bonsai stehen gut in einer Mischung aus 70% Akadama und 30% grobem Kies, ältere Bonsai in einer Mischung aus 70% Akadama, 10% grobem Kies und 20% Humus.
Um sowohl die Form als auch die Blühwilligkeit eines Apfel-Bonsai zu erhalten, sind beim Schnitt einige Besonderheiten zu beachten. Um eine reiche Blüte im Frühjahr zu bekommen, sind Kompromisse nötig. Der Apfel-Bonsai darf nicht das ganze Jahr über regelmäßig zurückgeschnitten werden, sondern wir müssen den Baum ungehindert bis etwa Ende Juli wachsen lassen. Erst danach wird ein starker Rückschnitt keinen starken Austrieb mehr verursachen. Die Blüten bilden sich nämlich nur an Kurztrieben an altem Holz und würden bei einem starken Neuaustrieb nicht angesetzt.
Erst mit Beginn der Herbstfärbung wird der Bonsai wieder in Form gebracht, wobei besonders die Wassertriebe stark eingekürzt werden. Nun stellen die leuchtenden Früchte den besonderen Schmuck des Bonsai dar. Nach dem vollständigen Blattfall werden die Wassertriebe, welche nach innen in die Krone wachsen, vollständig entfernt. Ebenso verfahren wir mit den Trieben, welche an der Unterseite von ästen wachsen. Da durch die Winterruhe nun die Gefahr eines Rücktrocknens nahezu ausgeschlossen ist, führen wir diese Schnitte mit einer Konkav- oder besser noch Knospenzange durch und schneiden dabei tief ins Holz. So entfernen wir auch schlafende Augen.
Ein Blattschnitt beim Apfel-Bonsai ist nicht zu empfehlen, da er nicht die gewünschte Wirkung nach sich ziehen würde.
Blattläuse und andere saugende Insekten sind unerwünschte Gäste in unserem Apfel-Bonsai. Eine vorbeugende Spritzung mit beispielsweise Dimethoat (z.B. Insektenspritzmittel Roxion) oder Thiacloprid (z.B. Schädlingsfrei Calypso) im Februar wird Eier und Larven der Schädlinge zuverlässig vernichten. Eventuell sich später einstellende Raupen können oftmals durch Absammeln unschädlich gemacht werden.
Im Sommer droht bei feuchtwarmem Wetter der Befall mit Mehltau, hier hat sich der Einsatz von Azoxystrobin (z.B. COMPO Ortiva Spezial Pilz-frei AF ) bewährt.