Die Hainbuche oder Weißbuche ist ein mittelgroßer Baum aus der Familie der Birkengewächse. Carpinus betulus stellt nur geringe Ansprüche an den Lebensraum, wächst sowohl im Schatten aus auch in der Sonne und ist überaus schnittverträglich. Aus diesem Grund werden Hainbuchen gern als Hecke gepflanzt.
Die sommergrüne Hainbuche ist in den feucht-gemäßigten Klimazonen Mitteleuropas und Nordamerikas heimisch. Ihre Ansprüche an den Boden sind gering, bevorzugt werden lockere mineralische Böden. Dort kann Carpinus betulus sogar im totalen Schatten gedeihen.
Günstig für einen Carpinus-Bonsai ist ein vollsonniger bis halbschattiger Standort, dort entwickeln Hainbuchen ein dichtes grünes Blattwerk. Jüngere Buchen gedeihen am besten in humusreichem Substrat, im Laufe der Wurzelentwicklung sollte der Lehmanteil erhöht werden. Alte, gut durchwurzelte Weißbuchen stehen gut in Akadama feiner bis mittlerer Körnung. In allen Fällen sollte das Substrat aber gut durchlässig sein.
Zur Überwinterung werden große Hainbuchen mitsamt ihrer Schale bis zu den unteren Ästen im Freiland eingegraben, kleinere Bonsai stellst Du am besten in ein ungeheiztes Gewächshaus oder unter weiße Folie.
Carpinus japonica, die Japanische Hainbuche, ist, wie der Name vermuten läßt, in Japan heimisch. Sie stellt dieselben Ansprüche an den Standort wie ihre europäischen Verwandten, benötigt aber einen besseren Schutz vor Frost.
Die Amerikanische Hainbuche, Carpinus caroliniana, verträgt auch schwere, feuchte Böden und ist weniger empfindlich gegen Staunässe als die Weißbuche.
Die Hainbuche ist nicht verwandt mit den Buchen, Fagus. Der aufmerksame Betrachter erkennt die Blätter der Hainbuche unter anderem am doppeltgesägten Rand.
Carpinus betulus benötigt reichlich möglichst kalkarmes Wasser, idealerweise abgestandenes Regenwasser. Da Hainbuchen sehr empfindlich auf Staunässe reagieren, solltest Du häufig und mäßig gießen. Es sollte also besonders in den Sommermonaten ausreichend gewässert werden, wobei Staunässe aber unbedingt zu vermeiden ist.
Gedüngt wird der Bonsai mit handelsüblichem Bonsaidünger von Beginn des Austriebs bis zum Herbst.
Schnecken und Ameisen können Carpinus betulus arg zusetzen. Ein erhöhter Standort ist daher angebracht.
Zur Gestaltung wird Carpinus betulus im Winter gedrahtet, spätestens wenn im Frühjahr der Draht einzuwachsen droht, muß er wieder entfernt werden. Von Februar bis etwa Ende April kann die Hainbuche geschnitten werden. Größere Schnittstellen sollten mit einer Rundkonkavzange deutlich vertieft und danach mit Baumwachs oder einem anderen Wundverschlußmittel behandelt werden.
Gesunde Hainbuchen vertragen einen jährlichen Blattschnitt im Juni. Hainbuchen neigen wie kaum ein anderer Baum zur sogenannten "Spannrückigkeit". Ihr Stammquerschnitt ist häufig nicht kreisförmig, sondern stark gebuchtet. Wülste ziehen sich entlang des Stammes vom Wurzelansatz teilweise bis in die Baumkrone. Was für einen Forstwirt einen Holzfehler bedeutet, kann bei einem Bonsai Alter und Würde darstellen.